aufstehen

 

 

einmal mehr aufstehen

als zu boden gehen

einmal mehr die angst besiegen

 

einmal mehr hoffen

als enttäuscht werden

einmal mehr vertrauen wagen

 

einmal mehr zurückkehren

als fortgehen

einmal mehr den stolz überwinden

 

einmal mehr lachen

als weinen

einmal mehr von vorn beginnen

(Gisela Baltes)

 

 

landeerlaubnis

 

Ich möchte zu Dir fliegen,

doch meine Propeller sind zerbrochen

an den Felsen der Angst.

 

Ich möchte Dein Herz finden,

doch irre ich umher

in den Nebelbänken der Unsicherheit.

 

Ich möchte Dich streicheln,

aber ich habe keine Landeerlaubnis,

die Hemmungen im Tower geben die Landebahn nicht frei.

 

Wenn ich eines Tages doch ankomme,

will ich Dir Liebe und Wärme geben.

Werde ich dann schon zu kalt sein,

durchfroren vom scharfen Wind der Entäuschungen?

 

 

unsicherheit

 

ich möchte dir etwas liebes sagen

und bin ironisch oder total sachlich.

....ich bin unsicher

 

ich möchte dich ganz fest umarmen

und berühre dich nur flüchtig

....ich bin unsicher

 

ich vermittle das gefühl eine wolke zu sein

und läßt du dich fallen, so fällst du auf stein.

ich wäre so gern die wolke, aber

... ich bin unsicher

 

 

mit der Zeit

 

.... mit der Zeit lernst du,

daß eine Hand halten nicht dasselbe

ist wie eine Seele fesseln und daß

Liebe nicht anlehnen bedeutet

und Begleitung nicht Sicherheit.

Du lernst allmählich, daß Küsse

keine Verträge sind und Geschenke

keine Versprechen.

Und du beginnst,

deine Niederlagen erhobenen Hauptes

und offenen Auges hinzunehmen mit

der Würde des Erwachsenen, nicht

maulend wie ein Kind.

Und du lernst, all deine Straßen

auf dem Heute zu bauen, weil das

Morgen ein zu unsicherer Boden ist.

Mit der Zeit erkennst du,

daß sogar Sonnenschein die Haut verbrennt,

wenn man zuviel davon abbekommt.

Also bestell deinen Garten und

schmücke selbst dir deine Seele

mit Blumen, statt darauf zu warten,

daß andere dir Kränze flechten.

Und bedenke, daß du wirklich standhalten kannst...

und wirklich stark bist.

Und daß du einen eigenen Wert hast.

 

(Kelly Priest)

 

an manchen tagen

 

ich weiß nicht von  wem es ist, aber es gefällt mir sehr....

 

Was mir fehlt an manchen Tagen, nicht allen, aber eben manchmal,

ist die Schulter, an die ich meinen Kopf einfach nur so, ohne Worte anlehnen kann.

Etwas Warmes, welches mich und das ich berühre.

Was mir fehlt, an manchen Tagen, nicht allen, aber eben manchmal,

ist jemand, dem ich mitteilen kann, was ich denke, einfach nur so,

Worte die ich mich sonst nie getraue, zu sagen.

Etwas Warmes, das zuhört und wo ich sein darf, wie ich bin.

Was mir fehlt, an manchen Tagen, nicht allen, aber eben manchmal,

ist eine Hand, die mich begleitet, die mich anfasst, mich spüren lässt,

dass da jemand zuverlässig bei mir ist. Nicht um meine Entscheidungen zu treffen.

Nein, nur etwas Warmes, das mir vertraut und dem ich vertrauen kann.

Was mir fehlt, an manchen Tagen, nicht allen, aber eben manchmal,

ist inneres Verstehen mit und ohne Worte,

Vertrauen, so mich geborgen fühlen, als säße ich in einem kleinen Raum und da wäre

nichts, als mein zweites ICH, in das ich mich und das sich in mich

Fallenlassen kann, ohne Angst, Ich könnte wieder nur auf kalten Stein prallen ...